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Welche Ressource ist unsere wertvollste?
Die Achtsamkeit!

von Claudia Grubmüller
12. 02. 2018
Lesezeit: 5 Minuten

Denn, „allem, dem du Bedeutung zumisst, bekommt Bedeutung.“ Mit dieser ersten These zum Thema „Methodische Achtsamkeit“ bedankte sich Gerald Pichler, Key Note des 6.HR/Cafés, gleich zu Beginn seines Vortrages bei den rund 45 Gästen.

„Schließlich gäbe es an diesem Abend auch anderes zu tun“, verweist er mit einem Augenzwinkern. „Wie am Opernball zu tanzen oder sich auf die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang vorzubereiten.“ Umso größer sei die Freude, seine Sichtweise mit anderen zu teilen. Gerald Pichler bezeichnet seine Methode dabei nicht als Wahrheit: „Es geht heute Abend nicht um Wissensvermittlung. Vielmehr wollen wir uns gemeinsam daran erinnern, was immer schon da war.“

Achtsamkeit bedeutet, wach zu sein

Was immer schon da war, meint unser Selbst oder: unser Innerstes und das Bewusstsein darüber. Die Erinnerung daran, fällt jedoch oft schwer. Denn in unserer Gesellschaft vertrauen wir vorrangig dem, was wir wissen, und das ist laut Vera F. Birkenbihl, die bereits verstorbene Managementtrainerin, überraschend wenig.

Pichler zitierte folgenden Vergleich: „Von insgesamt 11 km (11 Mio. mm) Information, die täglich auf uns einwirken, nehmen wir nur etwa 15 mm bewusst war.“ Basierend auf diesem marginalen Bewusstsein steuern wir unsere Unternehmen. Viel wichtiger noch: Mit dieser Oberflächlichkeit organisieren wir Personal- und Arbeitsbeziehungen.

Was wäre demnach naheliegender, als das enorme Potential des Unbewussten zu nutzen?

Emotionale Intelligenz
als effektives Management-Tool

Start-up-Gründer Gerald Pichler spricht deshalb von einer Überbewertung des bewussten Wissens. Wir erleben derzeit die strukturelle Neuordnung unserer wirtschaftlichen Systeme – beschleunigt durch äußere Einflussfaktoren wie Digitalisierung, Vernetzung und neue Technologien.

Die Konsequenz: hoher Innovationsdruck und steigende Komplexität innerhalb von Organisationen. In einer nicht-linearen Welt werden lineare, wissensbasierte Prozesse deshalb an Wirksamkeit einbüßen. Zukünftige Arbeitskulturen erfordern eher Skills wie Intuition, emotionale Intelligenz und eine reflexive Haltung. Dies verlangt, die Sinne gelegentlich nach innen zu richten.

Gelingen soll das in wachsamer Ruhe – eine Form von Entspannung, die sich individuell trainieren lässt und damit auch in hektischen Phasen abrufbar wird.  

Beginnen Sie
bei sich selbst

Während des HR/Cafés ließen einige kurze, aber effektive Achtsamkeitsübungen die Kraft wachsamer Ruhe bereits erahnen. Dazwischen argumentierten theoretische Modelle Achtsamkeit als relevante Human Resources Strategie. Spätestens aber der Praxistest „Positives Spekulieren“ inspirierte die HR-Profis, interne Abläufe neu zu bewerten.

Die Partnerübung, bei der man die positiven Eigenschaften des fremden Gegenübers beschreibt, schuf in nur wenigen Minuten verbindliche Nähe und spürbare Dynamik. Oder anders formuliert: eine hervorragende Basis für eine unserer intensivsten Beziehungen – die Human Relations.

Danke für diesen achtsamen, sehr gemütlichen Abend!

How-To:
Mehr Achtsamkeit
für Human Relations

  1. Führungsleitbild entwickeln
    Nicht managen, sondern führen: eine Frage der Haltung.
  2. Reflexion – Bewusste Auszeiten schaffen
    Nicht zur Ablenkung, sondern um im Jetzt „Innenschau“ zu halten.
  3. Feedbackkultur etablieren
    Zahlreiche positive Effekte für ein wertschätzendes Miteinander.
  4. Achtsamkeit implementieren
    Achtsamkeit als konsistente Haltung und Handlungsträger leben.

Mehr über dieses Thema erfahren Sie im Artikel „Achtsam in die Berufswelt von morgen“.

Hier können Sie ein Hand-out zum Vortrag des 6. HR/Café „Methodische Achtsamkeit“ anfordern.

Gerald Pichler

Gerald Pichler, der bei Fronius International etablierte Personal- und Organisationsentwickler, gründete 2016 gemeinsam mit vier Partnern das Start-Up Innoviduum. Ziel der Oberösterreicher ist es, Menschen und Unternehmen zu befähigen, ihr volles Potential zu verwirklichen. Basis dafür sind: eine achtsame Haltung, Reflexion und positive Feedback-Kultur. Die von Innoviduum entwickelte App „Talentloop“ begleitet Interessierte am Weg dahin.

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